UNItopia News: Brett Medien, Gruppe Kinofilme, Artikel 1658

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Titel: Resident Evil (Anwohner-Bosheit)
Artikel: 1658                                          Bezug: 0
Verfasser: Fergus                                      Datum: 10.04.02 13:37:21
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Einleitende Bemerkung:
Jeder Film, in dem Heike Makatsch zweimal stirbt, ist sein Geld wert.

Ich wurde vorgewarnt (was ich hiermit weitergeben will) und habe dieses Mach...
diesen Film aus dem Berliner Untergrund in der erwartung besucht, jede Menge
Blut, Leichen, Zeitlupengeschosse, inhaltliche Pannen und markige Sprueche
("Wenn wir hier raus sind, wird erstmal richtig gef***ickt.") zu erleben.
Ich wurde nicht enttaeuscht!

Aber von Anfang:
Ein unpraktisches, zumindest aber huebsch designtes Virenbehaeltnis geht
kaputt, 500 Menschen werden vergast (wir sehen: das erwarten die Amis von einer
deutschen Produktion. Schon mal richtig erkannt, Herr Eichinger.), ein paar
ersaufen in Loeschwasser, der Rest geht im Lift drauf.
Punkt.

Dann wacht Mila (schreibt sich, laut Abspann, neuerdings Milla) Jovovich nackt
auf, weiss von nichts und hat den Rest des Filmes Sprachprobleme. Wie blich.
Das "Fuenfte Element" durchwuehlt kurz ihre volle Klamottenkomode, wirft sich
in das Unpraktischste, was sie finden kann (rotes Seidenminikleidchen) und
trottelt durchs leere Herrenhaus (in dem z.B. der Hauptschalter fuer ALLE
Lichter direkt neben der Schlafzimmertuer zu sein scheint...) und wird gleich
darauf von einer Spezialeinheit aufgegriffen, die ihr zwar erzaehlt, was fuer
einen Job sie hat, nicht aber, wie sie heisst. 
Ist eigentlich aber auch unwichtig.
Sie stiefeln also mit ihr (und einem kurz eingesackten Dorfbullen) in die
Ultrageheime Forschungsbasis (gleich hinter dem grossen Spiegel runter),
genannt Hive,  fahren mit einem Zug ! ins Herz der Anlage (sammeln noch kurz
Milas ebenfalls hirntoten Lover ein) und sind mittels Schneidbrenner im
Hochsicherheitsbereich, bevor auch nur eine Viertelstunde Film vorbei ist.
Natuerlich ohne Alarm oder so.
Gut, sie wissen alle: da unten leben noch nicht einmal mehr Kopflaeuse, nachdem
alles mit Halon ausgegast wurde (die Frau, die das testet, ist daran zu
erkennen, dass sie immer mit Messgeraet und ohne Gasmaske herumlaeuft). Aber
scheinbar wissen sie, dass amerikanische Rednecks schwerer auszurotten sind,
als Kakerlaken, denn sie sind bis an die Zaehne bewaffnet und rennen
grundsaetzlich mit der Waffe im Anschlag herum. 
Prima.
Alles bereit zum Zombies plattmachen.
Eine Gruppe wird schon mal gleich vom Sicherheitssystem des jetzt doch mal sich
bequemenden Zentralrechners mittels Laser in dekorative Scheiben und Wuerfel
geschnitten, dann kriegt die renitente KI des Teils eine EMP-Bombe um die
virtuellen Ohren. Geschieht im Recht. Immerhin ist das holographische Goer
derart nervig, dass die Frage im Raum steht, warum das nicht schon vorher ein
Admin gemacht hat. Im amerik. Original spricht sie wenigstens
Shakespeare-English. Aber an der Synchronisation wurde wohl von einer
Laienschauspielgruppe mal schnell vom Blatt abgelesen... Egal.
Hauptrechner platt (Und der ist gut! Der kann sich nach nem EMP-Schock
innerhalb von 30 Sekunden selbst fehlerfrei rebooten!), Tueren auf, Zombies
frei. Jeehaww!!!
Jetzt zurueck zum Zug... neeeein, jetzt quer durch die Anlage zu nem anderen
Ausgang.
Schade nur, dass wir zwar Waffen haben, aber die Magazine im Heli oder sonstwo
vergessen.
Deshalb ist schnell die Munition alle, die Zombies nicht. Und weil die Untoten
sauer sind, dass die Kantine in Wirklichkeit ein Lagerraum fuer Kontainer
voller Mutanten ist, sie aber Hunger haben, fressen sie das Team und man wirft
schnell wieder den Rechner an.
Anschliessend kriecht man durch Kabelschaechte, watet durch Wasser, splattert
Zombies mit Waffen, Haenden, Fuessen, nackten Oberschenkeln, Briefbeschwehrern
und hat damit so seinen Spass.
Bis der unvermeidliche Supermutant auftaucht, Panzerglas und Stahltueren
knackt, und haesslich weitermutiert, wenn er was zu fressen bekommt. So, wie
man das ja von den ganzen hormonverseuchten Jugendlichen bei MacDonalds auch
kennt.
Woher der kam? Aus der Mutanten-Kantine. Kein Wunder, also.
Also das nervige Goer von KI ("Toete sie! Toete sie!") wieder ausgeblasen, 
raus zum Zug, losgefahren und mit dem Mutanten zehn kleine Negerlein gespielt:
einer gefressen, eine zum Zombie mutiert und erschossen, einer aufgeschlitzt
und schliesslich Mr. Mutant plattgemacht und ordentlich in der - natuerlich -
letzten Sekunde und mit dem Antivirus (Antivirus?! Was soll das eigentlich
sein? Wenn, dann doch Antikoerper, ihr Idioten. Meinetwegen auch Serum.) aus
dem Komplex spaziert.
Happy End.

Nee, doch nich.
Angriff der Killeraerzte, Gefangennahme - ja, Mila, die vorher noch untote
Dobermaenner mit Flying-Kicks erlegt hat, schafft es nicht, ein paar
Weisskittel zu verhauen - und am Ende des Filmes wacht sie mal wieder mit
weissen Stoffbahnen allerspaerlichst bekleidet auf einem Behandlungstisch auf.
Muss ein Fetisch sein...
Also schnell noch mit dem High-tech-Equivalent von McGuyvers Bueroklammer
(einer Infusionskanuele!) ein elektronisches
Hochsicherheits-Magnetkartenschloss geknackt (haehh?) und schon steht sie samt
Zuschauern in einer Stadt, die aussieht, wie nach einer
Globalisierungskonferenz.
Tja, Schrotflinte in die Hand.
Nach dem Film ist vor dem Film.

So, daraus resultiert folgende Bewertung:

-Optik/Matrix-look-alike-Effekte: 8
-Sound/Musik/allgemeine Stimmung: 8
-Story/Drehbuch/Logik: 2
-Schauspiel/Dialoge/Synchronisierung: 1
-Schockeffekte: 5
-gelungene Umsetzung eines Videospiels: 6
-Splatterfaktor: 7

Gesamtbewertung: 6 + 1 (Heike-Makatsch-Splatter-Bonus und
Absurditaets-Fun-Faktor)

also: 7/10 Punkten

(Allerdings: Im Bewusstsein von herrlich splatterigem Schwachsinn reingehen,
hirn abschalten und geniessen, sonst max. 4 !)

Viel Spass, Fergus

Ps: Meine Lieblings-Absurditaet: Die Ehe-Ringe, die zum Erhalt einer
Tarnidentitaet fuer Mila und ihren Lover dienen, sind innen mit "Property of
Umbrella-Corporation" graviert. 
GEILE Tarnung! *rofl*